Kurz vor Weihnachten erreichte unsere Familie heute noch ein Paket per
Post. Holzformen mit geschnitzten Bidlmotiven, sogenannte Model (die
Betonung liegt hierbei allerdings auf dem o, nicht zu verwechseln mit
dem Modell), für Spekulatius oder Springerle, wie sie in Süddeutschland
heißen.
Traditionen und Erinnerungen sind gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit
unverzichtbar. Dinge, die einfach sein müssen. So auch das aufwendige
Backen dieser speziellen Plätzchen in diesen oft schon uralten Formen.
Rezepte dafür habe ich genug gefunden. Also etwas, das anscheinend doch
nicht völlig aus der Mode gekommen ist. Nicht verdrängt von Cookies,
Brownies, Muffins und Co.
Die Kinder sind in diesen Tagen unruhiger als üblich, und auch wir
Erwachsenen werden immer ein wenig sentimentaler. Hoffentlich geht nicht
wieder was schief, so wie im vergangenem Jahr. Wir hatten z.B.
vergessen die Gardinen zuzuziehen, als wir die Kinder mit den Papas zur
traditionellen Weihnachtsrunde durch das Dorf schickten, um die
Bescherung vorzubereiten…so guckten kurz darauf und viel zu früh
neugierige Kinderaugen durch die Fenster.Oder die Lichterkette für den
Tannenbaum vom Vorjahr, die nur noch zur Hälfte leuchtete…all die
Kleinigkeiten, die in der Summe des Ganzen die Anspannung erheblich
ansteigen lassen.
Alles halb so wild…denn daraus entstehen doch die Geschichten, die man
später nie vergisst und immer wieder schmunzelnd in trauter Runde gern
erzählt. Sie gehören dazu wie der Tannenbaum, die traditionelle
Käsesuppe von früher für die Kinder, die den Fisch verschmähen oder der
Besuch der Familie, die in den letzten Jahren immer größer wurde.
In diesem Sinne wünsche ich allen ein zauberhaftes Weihnachten und besinnliche Momente, die nach Zimtsternen riechen.