Mee(h)rZeit und eine gute Idee

Ich liebe Kaffee. Am liebsten zuhause aufgebrüht. Manchmal mit Milchschaum, manchmal ohne. Ganz besonders gut schmeckt er auch im Nikolausberger Weg in Göttingen. Eine Tasse warmer Kaffee bei unserer Göttinger Lieblingsfamilie, weil auch dort das Kaffee trinken regelrecht zelebriert wird. Ich liebe es, dort meinen Becher am Tisch vor dem großen Fenster in der Hand zu halten.

Vor kurzem saß ich in einem kleinen Café, irgendwo im Norden, als vor mir jemand einen Kaffee für sich bestellte und einen „aufgeschobenen” bezahlte. Ich wunderte mich kurz und fragte, was es damit auf sich hatte. Eine Spende für jemanden, der sich diesen nicht leisten könne, wurde mir geantwortet. Eine Geste in einer Gesellschaft, in der man für alles was man gibt, doch eigentlich auch immer etwas bekommt? Ein paar Schluck Wärme – mehr nicht. Und das genau ist der Sinn dieses aufgeschobenen Kaffees. An andere Menschen denken und ihnen ein paar Augenblicke lang eine kleine Freude machen. Es tut mir nicht weh und mir ist auch bewusst, dass diese Geste nicht die Welt verändert, aber jemandem einfach gut tut. Warum eigentlich nicht. Ein paar Schlucke Wärme, ein Lächeln, was das Herz erwärmt, ein gutes Wort auf den Weg, eine Umarmung, das stille Zuhören um eine Brücke zu bieten, die vielleicht weiterhilft. Wir sind doch immer ein wenig auf der Suche nach dem Sinn.

Ich verlasse das Cafe und schon dreht sich die Welt wie gewohnt für mich weiter, aber verbunden mit einem Gefühl, jemandem eine kleine Freude gemacht zu haben.

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