Ich habe sie lange geliebt – meine heimelige Komfortzone. Mir hat nichts
gefehlt und somit habe ich auch nie etwas vermisst. Die Kinder waren
klein und die übrige Familie in greifbarer Nähe. Die Sommer in Dänemark
verbringen und kleine Ausflüge in die nähere Umgebung machten das Glück
perfekt. Ruhige ,,Fahrwasser“ waren mir wichtiger, als lange Flugreisen
in ferne Länder, Partyrummel oder gar ständig wechselnde
Partnerschaften.
Jetzt, wo die Kinder größer sind, stellt sich allerdings vermehrt das
Bedürfnis ein, noch mehr zu sehen als Hamburg und Umgebung. Nun doch
öfter mal die Komfortzone zu verlassen.
Die Sommer verbringen wir als Familie zwar weiterhin vorzugsweise auf
Nordseeland, statt lange Flugreisen in ferne Länder zu buchen, aber die
Reiserouten dehnen sich aus und das zum Glück immer noch mit demselben
Mann!
Gerade erst aus Schweden zurück. Ein Kurztripp für 2 Nächte und einem 10 stündigen Aufenhalt. Wie das geht und ob es sich lohnt?
So haben wir es gemacht:
Die Stena Line bringt euch über Nacht von Kiel nach Göteborg. Zehn
Stunden in etwa habt ihr Zeit, euch diese wunderschöne Stadt anzusehen,
bevor ihr am Abend mit dem gleichen Schiff wieder in See stecht. Ich
kenne Göteborg. Absolut sehenswert. Versprochen habe ich meiner Familie
jedoch etwas anderes.
So haben wir unser Auto mitgenommen und sind am nächsten Morgen von dort aus auf die 60km entferne Insel Tjörn gefahren.
(Fahrten in die Schärengärten sind auch mit einem Schiff von Göteborg
aus möglich, wenn man Großstadt und Schären verbinden will).
Hätten wir im Januar fahren sollen? Bei Minusgraden?
Ja, unbedingt. Denn wir schieben nichts mehr auf. Im Sommer hätten wir
es vielleicht ein bisschen wärmer, aber regnen hätte es an diesem Tag
trotzdem können.
Einsam und verlassen. Wie ich es kannte. Fischerdörfer, in denen die
Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Seefahrerromantik wie man es aus
den Filmen von Astrid Lindgren kennt. Kleine und große glatt
geschliffene Inseln, rote und gelbe Holzhäuser, idyllische Buchten.
Eine der schönsten Westschwedischen Inseln, inmitten eines zauberhaften Schärengartens.
Einmal Schwedenluft schnuppern in 10 Stunden. Für einen ersten Eindruck ein fantastisches Erlebnis.
Das ist wichtig zu wissen:
– ihr benötigt eure Reisepässe bzw Ausweise
– eure Kabine ist bei An- und Abreise dieselbe
– wer will, kann an Bord ( lecker) essen
– Bettwäsche und Handtücher sind inklusive
– einen Fön gibt es nicht
– wer eine ruhige Nacht erwartet, den muss ich entäuschen. Man schläft
zwischen Motoren -und Klimaanlagegeräuschen relativ unruhig. Aber für
zwei Nächte absolut tolerabel. Ist ja eine Kajüte auf einem Schiff und
kein ruhiges Hotelzimmer.
– hätten wir unsere Kinder nicht beratend an der Seite gehabt, hätten wir die Zimmer nie gefunden
– das Personal ist äußerst hilfsbereit
– den Fotoapperat beim Einlaufen in Göteborg muss man unbedingt in
greifbahrer Nähe haben! Die Fähre fährt hier bereits durch die Schären
Wir waren begeistert, hatten eine windstille, schaukelfreie Überfahrt,
keinen Regen und würden diesen Trip jederzeit wiederholen. Schweden,
wenn auch nur für einen Tag.
Dieser Artikel ist keine WERBUNG für Stena Line, sondern ist mein ganz persönlicher Tipp an euch.